Open Access
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Open Access bedeutet, dass wissenschaftliche Literatur online veröffentlicht wird und dabei kostenlos sowie rechtlich und technisch weitgehend beschränkungsfrei zugänglich ist. [1]
Die Budapest Open Access Initiative, das Bethesda Statement on Open Access Publishing und die Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen gelten als die grundlegenden und initialen Erklärungen der Open-Access-Bewegung. Die THI hat 2022 die Berliner Erklärung unterzeichnet und sich damit zur Transformation des wissenschaftlichen Publikationswesens hin zu Open Access bekannt.
Das Bekenntnis zu Open Access der THI wird in der Publikationsrichtlinie praktisch umgesetzt. Als Leitlinien sind darin enthalten:
- Die THI ermuntert alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die Ergebnisse ihrer Forschung vermehrt in Open-Access-Zeitschriften mit wissenschaftlicher Begutachtung zu veröffentlichen. Sowohl der„goldene” Weg (Primärveröffentlichungen in Open-Access-Publikationsmedien) als auch der „grüne“ Weg(Sekundärveröffentlichungen auf Repositorien) werden unterstützt. (s. auch Abschnitt “Auf welchen Wegen kann Open Access veröffentlicht werden?”)
- Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind aufgefordert, auch ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern insbesondere Open-Access-Publikationen zu ermöglichen.
- Zur Verankerung und Weiterentwicklung von Open Access an der THI besteht eine hochschulweite Arbeitsgruppe, die aus dem Open-Access-Beauftragten Prof. Dr. Marc Aubreville, dem wissenschaftlichen Leiter der Doctoral School Prof. Dr. rer. nat. Christian Facchi und dem Referat Forschungs- und Publikationsservice der Hochschulbibliothek besteht.
- Zur finanziellen Unterstützung von Open-Access-Veröffentlichungen stellt die THI einen Publikationsfonds bereit, über den auf Antrag Artikel in wissenschaftlichen Journals teilfinanziert werden können. Informationen zum Ablauf der Förderung finden Sie hier (in Abschnitt “Wie funktioniert die Kostenübernahme durch den Publikationsfonds der THI?”).
- Das Referat Forschungs- und Publikationsservice der Hochschulbibliothek verwaltet den Publikationsfonds, führt ein Monitoring über Open-Access-Publikationen durch, betreut Anfragen von Forschenden und führt gemeinsam mit dem Referat Teaching Library Informationsveranstaltungen und Schulungen durch.
Publikationen im Open Access stehen allen Menschen – Forschenden, Lehrenden und Studierenden sowie der gesamten interessierten Öffentlichkeit – jederzeit weltweit kostenfrei und ohne Zugangsbeschränkungen online zur Verfügung.
Über Suchmaschinen wie BASE und Google Scholar sowie Datenbanken wie das Directory of Open Access Journals (DOAJ) und das Directory of Open Access Books (DOAB) sind sie einfach und schnell auffindbar. Forschungsergebnisse stehen somit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie der Öffentlichkeit unmittelbar zur Verfügung.
Wegen des unkomplizierten Zugangs zu Open-Access-Veröffentlichungen weisen diese eine höhere Zitierhäufigkeit auf. Dadurch werden Sichtbarkeit und Impact gesteigert, was dem Renommée von Forschenden und ihren Institutionen zu Gute kommt.
Für Autorinnen und Autoren ergibt sich mit der Vergabe offener Lizenzen (z. B. Creative Commons) die volle Kontrolle über die Nutzungsmöglichkeiten der Publikationen. Die weitere Verwendung der Veröffentlichungen durch Forschende, Lehrende und Lesenden ist somit eindeutig geregelt.
Diese und weitere Vorteile von Open Access, aber auch Vorbehalte dagegen, werden auf der Informationsplattform open access network ausführlich dargestellt.
Für das Publizieren im Open Access gibt es v. a. zwei Möglichkeiten, den „goldenen“ und den „grünen“ Weg.
Als goldener Weg (Gold Open Access) wird die Erstveröffentlichung wissenschaftlicher Beiträge in Open-Access-Zeitschriften, -Monografien und -Sammelbänden bezeichnet. Diese Publikationen durchlaufen einen Qualitätssicherungsprozess, meist in Form eines peer review. Eine kostenfreie Variante des Gold Open Access wird als Diamond Open Access bezeichnet. Dabei handelt es sich um Publikationsmedien, deren Betrieb von Institutionen oder Konsortien gesichert wird. Dadurch ist es möglich, dass keine Publikationsgebühren für Artikel erhoben werden. [2]
Der grüne Weg (Green Open Access) bezeichnet die Zweitveröffentlichung von bereits in einer Zeitschrift erschienenen Beiträgen nachträglich im Open Access. Diese Zweitveröffentlichung erfolgt in der Regel in einem Repositorium. Ob und unter welchen Bedingungen eine Zweitveröffentlichung möglich ist, regelt der Vertrag zwischen Ihnen und dem Verlag, bei dem Sie veröffentlicht haben. Häufig sind vor einer solchen Zweitveröffentlichung Sperrfristen einzuhalten (sog. Embargos), mit denen ein gleichzeitiges Erscheinen derselben Veröffentlichung auf mehreren Wegen ausgeschlossen wird. [3]
Die Policies vieler Verlage zur Zweitveröffentlichung von Beiträgen sind bei Sherpa Romeo verzeichnet.
Bei Fragen zu Zweitveröffentlichungen im Repository der THI wenden Sie sich bitte an openaccess@thi.de.
Das Directory of Open Access Journals (DOAJ) verzeichnet Open-Access-Zeitschriften und -Artikel. Die Aufnahme in das Verzeichnis erfolgt nach einem Prüfprozess, der die wissenschaftliche Seriosität bestätigt. Das DOAJ kann somit als White List qualitätsgeprüfter Journals dienen. Allerdings können zuverlässige und hochwertige Zeitschriften im Verzeichnis fehlen, da man sich um eine Aufnahme bewerben und dabei eine mindestens einjährige Publikationstätigkeit oder mindestens zehn bereits publizierte Artikel nachweisen muss. Neue, kleine und unabhängige Journals sind daher möglicherweise (noch) nicht indexiert.
Wenn Sie noch auf der Suche nach einer passenden Open-Access-Zeitschrift für Ihre Veröffentlichung sind, können diese Tools hilfreich sein:
Mit B!SON finden Sie anhand von Titel, Abstract oder Referenzen Ihres Manuskripts potenziell passende Open-Access-Zeitschriften (ohne Hybrid-Zeitschriften mit Open-Access-Option). Zu jedem Journal erhalten Sie Hinweise, ob Publikationskosten anfallen und ob sie von der Bibliothek finanziert werden.
Der oa.finder des open access network schlägt Ihnen Open-Access-Zeitschriften vor und liefert dazu Informationen zur Kostenübernahme durch die Institution sowie zum Impact der Journals. Durch Filter lassen sich die Treffer thematisch eingrenzen.
Als Predatory Journals werden Publikationsmedien bezeichnet, die Veröffentlichungen einwerben, um an Publikationsgebühren zu gelangen. Die Standards der guten wissenschaftlichen Praxis werden dabei nicht eingehalten, da Beiträge ohne einen Review-Prozess veröffentlicht werden.
Da somit auch Artikel publiziert werden, die wissenschaftlichen und/oder ethischen Standards nicht genügen, fügen Predatory Journals Wissenschaft und Forschung erheblichen Schaden zu. Eine Veröffentlichung in einem solchen Publikationsmedium schadet der Reputation seriöser Forscherinnen und Forscher sowie der Institution, der sie angehören. [4]
Da es nicht einfach ist Predatory Journals zu erkennen, kann die Checkliste von Think. Check. Submit. bei der Einschätzung helfen. Überprüfen Sie u. a. diese Punkte:
- Wird das Journal im Directory of Open Access Journals (DOAJ) oder in einschlägigen Fachdatenbanken und Katalogen, z.B. in Scopus, der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB) oder der Master Journal List von Web of Science, geführt?
- Ist der Verlag Mitglied der Organisationen Open Access Scholarly Publishing Association (OASPA) und Committee on Publication Ethics (COPE)? Nehmen Sie die Prüfung unbedingt auf den Seiten der Organisationen vor, auch wenn eine Mitgliedschaft auf der Website des Journals oder Verlags genannt ist.
- Ist Fachkolleginnen und -kollegen die Zeitschrift bekannt, haben sie darin bereits veröffentlicht oder Artikel gelesen? Wie waren die Erfahrungen mit der Zeitschrift?
Bitte beachten Sie: auch Journals, die unbekannt oder nicht in den genannten Verzeichnissen indexiert sind, können seriös, vertrauenswürdig und zuverlässig sein. Dies ist v. a. bei neuen, unabhängigen Zeitschriften der Fall. Wenn Sie unsicher sind, wie ein Journal einzuschätzen ist, kann Sie die Bibliothek unterstützen. Schreiben Sie eine Mail an openaccess@thi.de.
Analog zu Predatory Journals existieren auch Predatory Conferences. Um die Zuverlässigkeit einer Tagung zu prüfen, können Sie die Checkliste unter Think. Check. Attend. und den dort eingerichteten Conference Checker nutzen. Mit dem Angebot ConfIDent erstellen die TIB Hannover und die RTWH Aachen eine White List zuverlässiger Konferenzen.
Finanzieren
Für Gold-Open-Access-Veröffentlichungen werden meistens Article Processing Charges (APC) fällig, wenn der Artikel veröffentlicht werden soll. Eine anteilige Kostenübernahme durch die THI ist nach Antrag über den Publikationsfonds möglich (s. auch Abschnitt “Wie funktioniert die Kostenübernahme durch den Publikationsfonds der THI?”). Durch Vereinbarungen zwischen der THI und Verlagen, können die APC reduziert werden (s. auch Abschnitt “Mit welchen Verlagen gibt es Open-Access-Vereinbarungen?”.
Transformationsverträge wie die DEAL-Verträge mit Elsevier, Springer Nature und Wiley beinhalten eine Veröffentlichungs- und eine Zugangskomponente (Publish-and-Read-Agreement). Diese Publikationsgebühren werden dabei von der THI momentan zentral übernommen, so dass für die Autorinnen und Autoren keine weiteren Kosten entstehen (s. auch Abschnitt “Wie funktioniert die Kostenübernahme bei DEAL (Elsevier, Springer Nature, Wiley)?”).
Darüber hinaus gibt es alternative Kostenmodelle, wie z.B. die „Publikationsflatrate“ von PLOS oder ACM OPEN. Dabei werden über einen vorab bezahlten Festpreis sämtliche Open-Access-Publikationen von THI-Angehörigen innerhalb eines bestimmten Zeitraums abgegolten (s. auch Abschnitt “Mit welchen Verlagen gibt es Open-Access-Vereinbarungen?”).
Eine kostenfreie Variante des Gold Open Access wird als Diamond Open Access bezeichnet. Dabei handelt es sich meist um Journals, deren Betrieb von Institutionen oder Konsortien gesichert wird. Dadurch ist es möglich, dass keine Publikationsgebühren für die Beiträge erhoben werden. [5]
Wenn für Ihren Open-Access-Artikel Publikationskosten anfallen, kann ein Teil der Kosten aus dem Open-Access-Publikationsfonds übernommen werden. Voraussetzungen sind die rechtzeitige Antragstellung vor Einreichung des Artikels, THI-Angehörigkeit des Corresponding Authors sowie die Seriosität des Journals inkl. eines anerkannten Begutachtungsprozesses (i. d. R. peer review).
Prinzipiell förderfähige Artikel werden zu 70 %, 50 % oder 30 % gefördert, abhängig von der Höhe des Journal Impact FactorTM (JIFTM) oder anderer bibliometrischer Kennzahlen. Anhand Ihrer Einschätzung im Antrag überprüft Herr Prof. Dr.-Ing. Großmann, Vizepräsident für Wissens- und Technologietransfer, die Plausibilität der Angabe.
Eine detaillierte Darstellung des Ablaufs der Förderung finden Sie in MyTHI.
Für THI-Angehörige, die Ihre Artikel Open Access in Journals der Verlage Elsevier, Springer Nature und Wiley veröffentlichen (DEAL-Zeitschriftenlisten Elsevier, Springer Nature, Wiley), werden die Publikationskosten momentan zentral bearbeitet. Analog zum Publikationsfonds erfolgt die Kostenübernahme anteilig, so dass auch Mittel des Instituts oder aus Projekten eingebracht werden müssen. Wenn Ihr Artikel veröffentlicht wird, erfolgt eine Meldung an die Bibliothek. Anschließend werden die Angaben überprüft und bei Korrektheit bestätigt.
Wenn Sie in einem Journal dieser Verlage veröffentlichen wollen, das nicht von den DEAL-Verträgen abgedeckt ist, beantragen Sie bitte eine Förderung über den Publikationsfonds.
Für alle Artikel, die in Journals veröffentlicht werden, die von den DEAL-Verträgen abgedeckt sind, fallen Kosten an – auch, wenn die Artikel nicht im Open Access veröffentlicht werden. In einem solchen Fall können die Kosten nicht zentral übernommen werden.
ACM
Seit 01.01.2024 nimmt die THI an ACM Open teil. Die Liste der enthaltenen Journals finden Sie in MyTHI. Analog zum Publikationsfonds erfolgt die Kostenübernahme für Ihre Publikationen anteilig, so dass auch Mittel des Instituts oder aus Projekten eingebracht werden müssen.
PLOS
Veröffentlichungen in allen Journals von PLOS werden in den Jahren 2023 und 2024 zentral zu einem Festpreis von der Bibliothek übernommen.
MDPI
Die THI nimmt seit 2022 am Institutional Open Access Program (IOAP) teil. Dadurch erhalten Corresponding Authors, die THI-Angehörige sind, einen Rabatt auf die APC.
Die THI unterstützt die OAPEN Foundation, die sich der Verbreitung und Sichtbarmachung von Open-Access-Büchern widmet. Sie betreibt die Plattformen OAPEN Library, OAPEN Open Access Books Toolkit und Directory of Open Access Books (DOAB).
Außerdem fördert die THI das Directory of Open Access Journals (DOAJ) als Verzeichnis qualitätsgesicherter Open-Access-Zeitschriften.
Suchen & Finden
Im Bibliothekskatalog für THI-Angehörige und Externe finden Sie auch Open-Access-Literatur, von Büchern über Zeitschriftenartikel bis Kongressbeiträge. Um speziell nach Open-Access-Veröffentlichungen zu suchen, stehen Ihnen verschiedene Quellen zur Verfügung:
Die Bielefeld Academic Search Engine (BASE) ermöglicht Ihnen die Suche in über 340 Millionen wissenschaftlichen Web-Dokumenten, von denen ca. 60 % Open Access sind. Dabei werden wissenschaftliche Dokumentenserver und Zeitschriften exklusiv berücksichtigt. [6]
Das Directory of Open Access Journals (DOAJ) bietet eine Suche nach Artikeln aus Zeitschriften, die in der Datenbank indexiert sind.
Bücher sind auf den Plattformen OAPEN und Directory of Open Access Books (DOAB) verzeichnet. Dabei werden nur Bücher aufgenommen, die ein Qualitätssicherungsverfahren durchlaufen haben.
OpenAIRE Explore ist eine fachübergreifende Suchmaschine mit europäischem Fokus, in der Publikationen, Forschungsdaten und Forschungssoftware auffindbar ist.
In OAister von OCLC finden Sie Open-Access-Literatur, die im WorldCat verzeichnet ist.
Um zu prüfen, ob Open-Access-Versionen von zugangsbeschränkten Veröffentlichungen existieren, können die Tools Unpaywall, Open Access Helper oder Open Access Button genutzt werden.
Diese und weitere Informationen finden Sie in einer Zusammenstellung von Christoph Hornung auf iRights.info.
Wenn Sie speziell nach ingenieurwissenschaftlichen Open-Access-Publikationen suchen, werden Sie u. a. auf diesen Plattformen und Datenbanken – über die bereits genannten allgemeinen Quellen (s. Abschnitt “Wo finde ich Open-Access-Publikationen?”) hinaus – fündig:
Eine wichtige Publikationsform in den Ingenieurwissenschaften sind Kongressbeiträge. Zum Teil gibt es spezielle Open-Access-Verlage, -Plattformen und -Reihen, u. a. Proceedia CIRP, Atlantis Press, TIB Open Publishing und OpenReview.net. Da mehrere Fachgesellschaften – z. B. IEEE –, die Kongresse und Tagungen veranstalten, gute Möglichkeiten der Zweitveröffentlichungen einräumen, ist Green Open Access häufig eine Möglichkeit, eigene Kongressbeiträge zugänglich zu machen.
Vorab veröffentlichte Beiträge erscheinen meist auf fachlichen Preprint-Plattformen, wie z. B. arXiv (inkl. der Community „Electrical Engineering and Systems Science“), enerXiv oder TechRxiv. Preprints ermöglichen eine schnelle Weitergabe von Forschungsergebnissen. Bei der Rezeption sollte stets bedacht werden, dass sie noch kein Begutachtungsverfahren (peer review) durchlaufen haben. Bei Veröffentlichungen auf Preprint-Servern sollte darauf geachtet werden, dass eine Creative-Commons-Lizenz vergeben wurde. Ist dies nicht der Fall, muss für die Nutzung der Beiträge geprüft werden, welche Möglichkeiten die Plattformen standardmäßig oder unter eigenen Lizenzen einräumen.
Außerdem sind ingenieurwissenschaftliche Publikationen auf Repositorien zu finden. Fachbezogene Repositorien bieten z. B. der Fachinformationsdienst Mobilitäts- und Verkehrsforschung (FID Move) und ReNaTe – Repositorium für Naturwissenschaften und Technik der TIB Hannover. Auch institutionelle Repositorien, wie mediaTUM der TU München, DepositOnce der TU Berlin oder das Repository der THI beinhalten ingenieurwissenschaftliche Publikationen. Darüber hinaus sind generische Repositorien wie Zenodo für Veröffentlichungen wichtig, für die keine passenden disziplinären Lösungen zur Verfügung stehen.
Diese und weitere Informationen finden Sie in einer Zusammenstellung von Peter Molitor und Eric Retzlaff auf der Informationsplattform open access network.
Wenn Sie speziell nach Open-Access-Publikationen aus der Informatik suchen, werden Sie u. a. auf diesen Plattformen und Datenbanken – über die bereits genannten allgemeinen Quellen (s. Abschnitt “Wo finde ich Open-Access-Publikationen?”) hinaus – fündig:
In der Informatik spielen Tagungen und Kongresse eine wichtige Rolle, so dass es sich bei vielen Büchern um Tagungsbände handelt. Wichtige Reihen, die im Open Access erscheinen, sind u.a. Lecture Notes in Informatics, Leibniz International Proceedings in Informatics, Open Access Series in Informatics oder die CEUR Workshop Proceedings. Durch die Teilnahme der THI an ACM OPEN können Hochschulangehörige Beiträge zu Tagungen der ACM unkompliziert im Open Access veröffentlichen (s. auch Abschnitt “Mit welchen Verlagen gibt es Open-Access-Vereinbarungen?”).
Viele Open-Access-Publikationen sind auf Repositorien und Preprint-Plattformen abgelegt. Diese können dabei das Fachgebiet insgesamt umfassen (z. B. Computing Research Repository (CoRR) in arXiv), auf Teildisziplinen spezialisiert sein (z. B. ECCC - Electronic Colloquium on Computational Complexity) oder fachübergreifend „Bindestrich-Disziplinen” abbilden (z. B. biorXiv für Bio-Informatik). Preprints ermöglichen eine schnelle Weitergabe von Forschungsergebnissen. Bei der Rezeption sollte stets bedacht werden, dass sie noch kein Begutachtungsverfahren (peer review) durchlaufen haben. Bei Veröffentlichungen auf Preprint-Servern sollte darauf geachtet werden, dass eine Creative-Commons-Lizenz vergeben wurde. Ist dies nicht der Fall, muss für die Nutzung der Beiträge geprüft werden, welche Möglichkeiten die Plattformen standardmäßig oder unter eigenen Lizenzen einräumen.
Diese und weitere Informationen finden Sie in einer Zusammenstellung von Michael Wagner und Marc Herbstritt auf der Informationsplattform open access network.
Wenn Sie speziell nach wirtschaftswissenschaftlichen Open-Access-Publikationen suchen, werden Sie u. a. auf diesen Plattformen und Datenbanken - über die bereits genannten allgemeinen Quellen (s. Abschnitt “Wo finde ich Open-Access-Publikationen?”) hinaus – fündig:
Oft erscheinen Working oder Discussion Papers im Open Access vor ihrer begutachteten Veröffentlichung in einem Journal auf Fachrepositorien wie SSRN, EconStor oder MPRA und sind über spezialisierten Suchmaschinen wie EconBiz und IDEAS auffindbar.
Eine wichtige Rolle spielen in den Wirtschaftswissenschaften Zeitschriftenrankings, z. B. die Journal Weights List und das VHB-Rating 2024 für Publikationsmedien. Unter den Journals, die am hochwertigsten eingeschätzt werden, befinden sich keine Gold-Open-Access-Journals. Die Option, einzelnen Artikel im Open Access zu veröffentlichen, bieten z. B. Econometrica, das Journal of Financial Economics und The Quarterly Journal of Economics.
Diese und weitere Informationen finden in Sie einer Zusammenstellung von Olaf Siegert auf der Informationsplattform open access network.
Wenn Sie speziell nach lebenswissenschaftlichen und medizinischen Open-Access-Publikationen suchen, werden Sie u. a. auf diesen Plattformen und Datenbanken - über die bereits genannten allgemeinen Quellen (s. Abschnitt “Wo finde ich Open-Access-Publikationen?”) hinaus – fündig:
Eine weitere umfangreiche Zeitschriften-Liste ist auf PubMed Central zu finden. Bei dieser Plattform handelt es sich um eine der umfangreichsten Quellen für Open-Access-Literatur aus den Lebenswissenschaften und der Medizin mit über 8 Millionen Zeitschriftenartikeln, zweitveröffentlichten Manuskripten (jeweils begutachtet) und Preprints.
Neben PubMed Central als bedeutendstes Repositorium im Bereich der Lebenswissenschaften existieren weitere disziplinäre Plattformen, z. B. PUBLISSO – Fachrepositorium Lebenswissenschaften und Europe PMC, die frei zugängliche Volltexte und Forschungsdaten bereitstellen.
Preprint-Server wie bioRvix und medRvix sind für die Lebenswissenschaften von wachsender Bedeutung. Die Plattform ASAPbio stellt eine Übersicht über weitere Preprint-Server zur Verfügung. Preprints ermöglichen eine schnelle Weitergabe von Forschungsergebnissen. Bei der Rezeption sollte stets bedacht werden, dass sie noch kein Begutachtungsverfahren (peer review) durchlaufen haben. Bei Veröffentlichungen auf Preprint-Servern sollte darauf geachtet werden, dass eine Creative-Commons-Lizenz vergeben wurde. Ist dies nicht der Fall, muss für die Nutzung der Beiträge geprüft werden, welche Möglichkeiten die Plattformen standardmäßig oder unter eigenen Lizenzen einräumen.
Zunehmend spielen elektronisch angereicherte Publikationen ein Rolle, wie z. B. die Living Handbooks der ZB MED.
Diese und weitere Informationen finden Sie in einer Zusammenstellung von Jasmin Schmitz auf der Informationsplattform open access network.
Quellen, weiterführende Links & Literatur
DIRECTORY OF OPEN ACCESS JOURNALS, 2024. Guide to applying [online]. Januar 2024 [Zugriff am: 18. April 2024]. Verfügbar unter: https://doaj.org/apply/guide/
HORNUNG, C., 2023. Open-Access-Fachliteratur gezielt suchen und finden: 13 Anlaufstellen für die Recherche [online]. 16. Mai 2023 [Zugriff am: 18. April 2024]. Verfügbar unter: https://irights.info/artikel/open-access-fachliteratur-finden/31892
MOLITOR, P. und E. RETZLAFF, 2024. Ingenieurwissenschaften [online]. 25. März 2024 [Zugriff am: 18. April 2024]. Verfügbar unter: https://open-access.network/informieren/open-access-in-fachdisziplinen/ingenieurwissenschaften
NIEDERSÄCHSISCHE STAATS- UND UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK GÖTTINGEN, 2022. Gründe und Vorbehalte [online]. 11. November 2022 [Zugriff am: 18. April 2024]. Verfügbar unter: https://open-access.network/informieren/open-access-grundlagen/gruende-und-vorbehalte
NIEDERSÄCHSISCHE STAATS- UND UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK GÖTTINGEN, 2022. Was bedeutet Open Access? Definition [online]. 2. November 2022 [Zugriff am: 18. April 2024]. Verfügbar unter: https://open-access.network/informieren/open-access-grundlagen/was-bedeutet-open-access#c7716
NIEDERSÄCHSISCHE STAATS- UND UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK GÖTTINGEN, 2023. Grün und Gold [online]. 11. Dezember 2023 [Zugriff am: 18. April 2024]. Verfügbar unter: https://open-access.network/informieren/open-access-grundlagen/open-access-gruen-und-gold
NIEDERSÄCHSISCHE STAATS- UND UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK GÖTTINGEN, 2023. Open-Access-Publizieren. Predatory Journals / Raubverlage [online]. 1. September 2023 [Zugriff am: 18. April 2024]. Verfügbar unter: https://open-access.network/informieren/publizieren/open-access-publizieren#c6984
NIEDERSÄCHSISCHE STAATS- UND UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK GÖTTINGEN, 2024. Geschäftsmodelle für Zeitschriften [online]. 19. Februar 2024 [Zugriff am: 18. April 2024]. Verfügbar unter: https://open-access.network/informieren/finanzierung/geschaeftsmodelle-zeitschriften
SCHMITZ, J., 2024. Medizin/Lebenswissenschaften [online]. 7. April 2024 [Zugriff am: 18. April 2024]. Verfügbar unter: https://open-access.network/informieren/open-access-in-fachdisziplinen/medizin-lebenswissenschaften
SIEGERT, O., 2022. Wirtschaftswissenschaften [online]. 2. November 2022 [Zugriff am: 18. April 2024]. Verfügbar unter: https://open-access.network/informieren/open-access-in-fachdisziplinen/wirtschaftswissenschaften
WAGNER, M. und M. HERBSTRITT, 2024. Informatik [online]. 25. März 2024 [Zugriff am: 18. April 2024]. Verfügbar unter: https://open-access.network/informieren/open-access-in-fachdisziplinen/informatik
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