KI-gestützte Lösung für fairere ÖPNV-Tarife

Gerade für Gelegenheitsnutzer sind die aktuellen Tarifsysteme oft unübersichtlich und wenig attraktiv. „Viele Menschen nutzen den öffentlichen Nahverkehr nicht, weil die Tarifstrukturen kompliziert und schwer verständlich sind. Das wollen wir ändern“, erklärt Professor Alexander Baur, Projektleiter an der THI. Im Rahmen von TransFairTarif analysiert das Team der THI gemeinsam mit Partnern das derzeitige Tarifsystem des Verkehrsverbunds Großraum Ingolstadt (VGI). Mithilfe von Kundenbefragungen und realen Mobilitätsdaten sollen die Tarife so optimiert werden, dass sie für Fahrgäste nachvollziehbarer und gerechter sind, – ohne die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Systems zu gefährden.

„Wir bringen die Kundenperspektive mit modernen Datenanalysemethoden zusammen, um eine intelligente, nutzerfreundliche Tarifstruktur zu entwickeln“, so Professor Baur weiter. Ziel sei es, ein flexibles, verständliches und faires Tarifsystem zu schaffen, das sich an den tatsächlichen Bedürfnissen der Nutzer orientiert. Die Forschungsergebnisse sollen nicht nur in Ingolstadt Anwendung finden, sondern als Modell für andere Städte und Verkehrsverbünde dienen.

Neben einer Vereinfachung der Ticketmodelle im Linienverkehr wird auch untersucht, wie neue Mobilitätsformen wie On-Demand-Verkehre sinnvoll in bestehende Tarifstrukturen integriert werden können. „Faire und einfache Tarife sind der Schlüssel, um On-Demand-Verkehre erfolgreich zu machen“, erläutert Professor Pirmin Fontaine, der das Projekt auf Seiten der KU betreut.

Das Projekt TransFairTarif bietet uns eine wertvolle Grundlage, um das Tarifsystem des VGI zukunftsorientiert zu überarbeiten“, sagt Mirjam Leupold-Herrmann von der VGI. „Wir freuen uns, in Zusammenarbeit mit den Hochschulen in Ingolstadt an einer kundenfreundlichen und modernen Lösung zu arbeiten.“

Das Projekt läuft bis Mitte 2026, die ersten Umfragen in der Bevölkerung sind bereits in Planung. Mit TransFairTarif leistet die THI und die KU einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende und zur Schaffung eines einfacheren, transparenteren und gerechteren ÖPNV für alle. Gefördert wird das Vorhaben im Rahmen des Forschungsprogramms mFUND des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV), das datenbasierte Innovationen im Mobilitätssektor unterstützt.