Brücken bauen zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft

Wie können wissenschaftliche Erkenntnisse effektiv in die Gesellschaft übertragen werden? Mit dieser Frage beschäftigte sich die „Offene Transferrunde“, die am 13. Februar an der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) stattfand. Im Mittelpunkt standen innovative Ansätze, um Forschung, Praxis und gesellschaftliche Herausforderungen miteinander zu verknüpfen.

Wissenschaft in die Gesellschaft tragen: Möglichkeiten hierzu hat die "Offene Transferrunde" ausgelotet (Foto: THI).

Nach der Begrüßung durch Professorin Elke Feifel, THI-Vizepräsidentin für Transfer, Nachhaltigkeit und Entrepreneurship, erhielten die Teilnehmenden Einblicke in das Projekt „Mensch in Bewegung“ sowie in verschiedene Transferräume der Hochschule. Der anschließende World Café Workshop – moderiert und vorbereitet durch Dr. Gerhard Schönhofer vom Wissenstransferprojekt „Mensch in Bewegung“ – diente dazu, konkrete Ansätze für eine engere Zusammenarbeit zu entwickeln. Dabei wurde deutlich, dass Wissenstransfer mehr ist als den Austausch von Forschungsergebnissen – er braucht niedrigschwellige Zugänge, starke Netzwerke und klare Ansprechpartner.

Besondere Bedeutung wurde der Schaffung von Begegnungsräumen beigemessen. Bestehende Netzwerke wie die „Steuerungsgruppe Engagierte Stadt“ spielen dabei ebenso eine Rolle wie neue Initiativen, die den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft fördern sollen. Auch die Frage, wie Studierende stärker in Transferprozesse eingebunden und als Multiplikator für die Gewinnung neuer Zielgruppen herangezogen werden können, wurde intensiv diskutiert. Praktikums- und Schulungsangebote könnten Brücken zwischen Theorie und Praxis schlagen und zugleich den Wissenstransfer in soziale Einrichtungen, Museen oder Bildungsprojekte stärken.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der digitalen Inklusion. Um möglichst viele Menschen an technischen Entwicklungen teilhaben zu lassen, bedarf es leicht verständlicher Bildungsangebote, die gezielt an bildungsschwächere Gruppen gerichtet sind. Gleichzeitig wurde die Notwendigkeit betont, wissenschaftliche Erkenntnisse so aufzubereiten, dass sie verständlich bleiben, ohne an Präzision zu verlieren.

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass es verbindliche und tragfähige Strukturen für den Wissenstransfer braucht. Als regionaler Impulsgeber spielt die THI in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Regelmäßiger Austausch zwischen Hochschule, Stadt und gesellschaftlichen Akteuren kann dazu beitragen, dass gemeinsame Projekte nicht nur angestoßen, sondern langfristig verankert werden. Die Offene Transferrunde machte deutlich, wie wichtig ein aktiver Dialog für den Transfer von Wissen und Innovationen ist.

„Mensch in Bewegung II“ ist ein gemeinsames Projekt der Technischen Hochschule Ingolstadt und der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Gemeinsam mit Partnern aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft entwickeln die Hochschulen eine regionale Plattform für den Wissensaustausch und für die inter- und transdisziplinäre Gestaltung der drängenden Fragen unserer Zeit. Das Projekt wird im Rahmen der Förderinitiative „Innovative Hochschule“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Land Bayern mit rund 10 Millionen Euro über fünf Jahre (2023-2027) gefördert.