Publikationen
Das Team des Bayerischen Foresight-Instituts vereint vielfältige wissenschaftliche Perspektiven und langjährige Erfahrung in der Zukunfts- und Technologieforschung. Die Publikationen zeigen, woran gearbeitet wird: spannende Einblicke in aktuelle Forschungsfragen, Trends und Ideen für die Gestaltung von Zukünften. Mit diesen Beiträgen fließen Wissen und neue Ansätze direkt in den Austausch mit Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft ein – immer mit dem Ziel, mögliche Zukünfte aktiv mitzugestalten.
2024
Autoren: Schropp, Theresa, Jan Oliver Schwarz und Fabian Buder
Link: https://doi.org/10.1002/ffo2.178
Abstract:
Unsere Studie betont die sich entwickelnde Natur und zunehmende Relevanz der Corporate Foresight (CF) in einer volatilen, unsicheren, komplexen und mehrdeutigen Welt. Diese Forschung trägt daher zur Zukunftsliteratur bei und befasst sich mit den Vorgeschichten und Motivatoren von CF, während sie untersucht, wie externe Ereignisse, die durch große Unsicherheit gekennzeichnet sind, die CF-Praxis großer Unternehmen beeinflussen. Am Beispiel der COVID-19-Pandemie und basierend auf einer Studie mit 25 Interviews zeigt diese empirische Untersuchung, dass solche Ereignisse zu einer verstärkten Auseinandersetzung mit der Zukunft innerhalb von Unternehmen führen, was durch ein größeres Ressourcenengagement und Interesse an Vorausschau impliziert wird. Dabei werden CF und insbesondere die Entwicklung mehrerer Zukunftsszenarien als hilfreich angesehen, um Unsicherheiten entgegenzuwirken und die Reaktionsfähigkeit zu erleichtern.
2023
Autoren: Koebe, Philipp, Tobias Schillings und Jan Oliver Schwarz
Link:https://doi.org/10.6531/JFS.202312_28(2).0005
Abstract:
Die Gesundheit der Bevölkerung ist ein entscheidender Faktor für den Wohlstand und das Wohlbefinden der Menschen. Ein schlechter Gesundheitszustand kann zu verminderter Produktivität, Armut und vorzeitigem Tod führen, wobei die COVID-19-Pandemie die Anfälligkeit der Bevölkerungsgesundheit auf globaler Ebene unterstreicht. Selbstlernende Algorithmen haben das Potenzial, die Gesundheit der Bevölkerung auf nachhaltige Weise zu verbessern und einen Paradigmenwechsel in die Gesundheitsversorgung zu bringen. Wir nutzen intuitive Logik, um Zukunftsszenarien zu generieren und so die Forschungsfrage zu beantworten. Diese Szenarien werden entweder als gesundheitsfördernd oder gesundheitsschädlich kategorisiert, und Superintelligenz gilt entweder als dominierend oder nicht dominierend. Wir liefern strategische Implikationen für jedes Szenario, die politische Maßnahmen im Umgang mit Superintelligenz leiten können.
Autoren: Krüger, Clemens, Laura Bechthold und Reinhard Prügl
Link:https://doi.org/10.4337/9781800889248.00026
Abstract:
Unternehmer stehen in einer sich schnell verändernden und komplexen Welt vor scheinbar widersprüchlichen Zielen. Insbesondere Familienunternehmen sind aufgrund der Vernetzung von Familie und Unternehmen anfällig für solche paradoxen Spannungen. Trotz ihrer Relevanz in der unternehmerischen Geschäftspraxis fehlen der aktuellen Forschung Methoden, um individuelles Verhalten im Umgang mit Paradoxien zu untersuchen. Wir führen Serious Games als eine Methode ein, die in der Lage ist, kontextreiche und immersive Umgebungen zu simulieren, um unternehmerische Entscheidungsfindung in paradoxen Situationen zu verstehen. In einer explorativen Studie analysierten wir quantitativ und qualitativ das Verhalten von 181 Spielern in einem selbstprogrammierten Serious Game mit Fokus auf die Entscheidungsfindung in einem Familienunternehmen. Mit dieser ersten Implementierung eines Serious Game zeigen wir das Potenzial der Methode zur Weiterentwicklung der (Familien) Entrepreneurship-Forschung und Verhaltensmanagement-Theorien. Wir schlagen eine neue Forschungsagenda vor, die kontextreiche Spiele für Verhaltensanalysen, Unternehmererziehung und die Entwicklung von Bewältigungsstrategien für den Umgang mit Paradoxien nutzt.
Autoren: Schönmann, Alexander, Lukas Lodes und Alexander Schiendorfer
Link: https://doi.org/10.17619/UNIPB/1-1821
Abstract:
Die Bedeutung der inhaltlichen Auseinandersetzung mit Technologieprognosen und Zukunftsstudien für eine fundierte Forschungs- und Innovationspolitik ist angesichts der zunehmenden Komplexität von Innovationsprozessen über die letzten Jahre gestiegen. Nationale, themenübergreifende Technologieprognosen und Zukunftsstudien croffnen Einblicke in die Einschätzungen und Erwartungen von Regierungen hinsichtlich der sich abzeichnenden (Technologie-) Entwicklung und teilweise auch in die strategische Planung im jeweiligen nationalen Kontext.
Die Kenntnis von thematischen Schwerpunktsetzungen in internationalen Zukunftsstudien kann deutsche Entscheidungsträger bei der Ermittlung wichtiger Themen für Wissenschafts- und Technologie-Entscheidungen unterstützen. So können eigene Wissenschafts- und Technologie-Strategien mit denjenigen anderer Länder verglichen und Stärken, Schwächen und Optimierungspotenziale identifiziert werden. Auch kann besser eingeschätzt werden, welche Investitionen in Forschung und Entwicklung den großten Nutzen für Gesellschaft und Wirtschaft bringen können.
In dem vorliegenden Beitrag wird eine statistische Übersicht über internationale Technologieprognosen und Zukunftsstudien im Betrachtungszeitraum 2016-2022 geboten und thematisch ausgewertet. Der Fokus liegt dabei auf der Identifizierung von Schwerpunktthemen einzelner Lander und Weltregionen, die durch sogenannte nationale thematische Fingerabdrücke statistisch herausgearbeitet werden.
Ziel ist ein vergleichender Überblick über thematische Schwerpunkte aktuell bedeutender Technologieperspektiven aus dem Ausland, der den Bedarf deutscher Entscheidungsträger an substanziellen Auswertungen von internationalen Technologieprognosen erfüllt.
Autoren: Schönhofer, Gerhardt
Link: https://sammlung.volkskundemuseum.at/bibliothek/content/zoom/171462
Autoren: Schwarz, Jan Oliver, Bernhard Wach und René Rohrbeck
Link:doi.org/10.1016/j.futures.2023.103137
Abstract:
Viele Organisationen nutzen Design Thinking (DT), um zukünftige Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. DT wird häufig aufgrund seiner Fähigkeit verwendet, als gemeinsame “Sprache” und Plattform zu dienen, um marktorientierten Abteilungen und technologieorientierten Einheiten die Möglichkeit zu geben, Innovationen mitzugestalten. DT hat sich als leistungsstarkes Tool erwiesen, das dabei hilft, die Bedürfnisse durchschnittlicher Kunden (Personas) zu identifizieren und mit technischen Lösungen zu verbinden, die die Grundlage für erfolgreiche Produkte bilden. In diesem Artikel untersuchen wir, inwieweit DT-Experten bereits Methoden der strategischen Vorausschau (SF) nutzen, die zukünftige Kundenbedürfnisse antizipieren und neue Technologien hervorheben, um klassische DT zu erweitern und ihre Projekte in der Zukunft zu verankern. Anhand von Umfragedaten zu 302 DT-Projekten berichten wir über das Ausmaß, in dem SF-Methoden in DT-Projekten eingesetzt werden, die übergeordneten Arten von SF-Methoden in DT-Projekten und deren Auswirkungen auf den Projekterfolg.
Autoren: Schwarz, Jan Oliver
Link:https://doi.org/10.4324/9781003302735
Abstract:
Heutzutage stehen Organisationen vor der Herausforderung, Veränderungen in Umgebungen zu verstehen, die heute mehr denn je als VUCA (volatile, uncertain, complex, and ambiguous | flüchtig, unsicher, komplex und mehrdeutig) beschrieben werden. Sie werden auch dazu getrieben zu verstehen, wie sich die Zukunft entwickeln wird und welche Auswirkungen sie nicht nur auf die Organisationen selbst, sondern auch auf Industrien und Gesellschaften haben wird. In den letzten Jahrzehnten ist ein Bereich entstanden, der Organisationen bei der Bewältigung dieser Herausforderungen unterstützt: strategische Vorausschau.
Dieses Buch ist eine umfassende Einführung in die strategische Vorausschau. Es präsentiert eine Geschichte des Fachgebiets und erklärt die wichtigsten Prinzipien beim Nachdenken über die Zukunft. Das Buch beschreibt, wie Organisationen strategische Vorausschau anwenden können, und erklärt, wie sie mit anderen Bereichen wie Strategie, Innovation und Führung zusammenhängt, und unterstreicht die Relevanz strategischer Vorausschau nicht nur für Organisationen, sondern auch für Einzelpersonen, insbesondere Manager und Führungskräfte. Basierend auf den theoretischen Grundlagen der strategischen Vorausschau spiegelt das Buch die neuesten akademischen Forschungen wider und untersucht praktische Anwendungen in verschiedenen Kontexten. Es stützt sich auf mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung, die der Autor auf diesem Gebiet als Forscher und als Berater im Unternehmenskontext hat.
Dies ist eine wichtige Lektüre für Manager und Leiter öffentlicher und privater Organisationen, die strategische Vorausschaupraktiken etablieren möchten, sowie für Studierende der Zukunftsforschung und Manager in den Bereichen Innovation, Forschung und Entwicklung sowie Marketing.
2022
Autoren: Schönhofer, Gerhardt
Link:https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-6061-6/ermaechtigung-durch-sichtbarkeit/
Abstract:
Im Kontext partizipativer Filmprojekte für fluchterfahrene Jugendliche wird Sichtbarkeit oft mit Ermächtigung gleichgesetzt. Gerhard Schönhofer hinterfragt diese Logik, indem er Prozesse des Sichtbarmachens, wie sie in Workshop-Formaten geschehen, ethnografisch beschreibt. Durch die Nähe zum Forschungsfeld wird somit nicht nur ein präzises Bild des Selbstverständnisses, sondern auch der Anspruchshaltungen der Projektleitenden gezeichnet, die bisweilen im Spannungsfeld zu den Motivationen der teilnehmenden Jugendlichen stehen.
Autoren: Schwarz, Jan Oliver und Bernhard Wach
Link:https://doi.org/10.1080/14606925.2021.2005879
Abstract:
Es wird argumentiert, dass kulturelle Produkte (z. B. Romane oder Filme) zur Entwicklung von Vorausschau oder Prototypen genutzt werden können. Der Grundgedanke ist, dass kulturelle Produkte nicht nur Veränderungen im Geschäftsumfeld widerspiegeln, sondern auch durch Verbreitung zu diesen Veränderungen beitragen. Daher sind kulturelle Produkte wohl wertvoll. Im Vergleich zu anderen Design-Thinking-Instrumenten wie ethnografischer Forschung, Interviews oder Fokusgruppen sind kulturelle Produkte jedoch weniger verbreitet. In diesem Artikel, der auf einer empirischen Untersuchung von 302 Design Thinkern aus dem Jahr 2018 basiert, wird untersucht, inwieweit kulturelle Produkte in Design Thinking Projekten eingesetzt werden. Trotz einer geringeren Prävalenz als bei anderen Design Thinking Tools finden wir Unterstützung dafür, dass kulturelle Produkte positiv mit dem Erfolg von Design Thinking Projekten zusammenhängen. Wir kommen zu dem Schluss, dass kulturelle Produkte zwar weniger genutzt werden als andere Ansätze, aber erhebliche Auswirkungen haben. Wir betonen daher das Zukunftspotenzial der Nutzung kultureller Produkte im Design Thinking.