Physik und Künstliche Intelligenz (KI) innovativ verknüpft

Die Erfinder Mühenad Bilal und Christian Mayer haben eine innovative Lichtquelle entwickelt, für die die Technische Hoch-schule Ingolstadt nun ein Patent erhalten hat. In Kombination mit dem passenden Linsensystem hilft es der KI, besser zu lernen und so Fehler und Schäden an Prüfkörpern noch genauer zu erkennen und zu klassifizieren.

Mühenad Bilal im Labor (Foto: THI).

Lösung eines bekannten Problems der Messtechnik: Manche Objekte lassen sich mit herkömmlichen Methoden nur sehr schwer oder gar nicht abbilden, insbesondere wenn sie spiegeln, komplexe Formen oder feine streuende Strukturen aufweisen.

Abhilfe schafft die Erfindung von Mühenad Bilal und Christian Mayer. Sie haben verschiedene physikalische Theorien nutzbar gemacht. „Das Verhalten der Licht-Materie-Wechselwirkung ist komplex. Eine Aufgabe von Physikern ist es, dieses Verhalten zu beobachten und daraus Gesetzmäßigkeiten zu formulieren, um sie für verschiedene Anwendungen zu nutzen“, erklärt Mühenad Bilal, Physiker und Doktorand am Promotionszentrum Künstliche Intelligenz der THI.

Seit mehr als drei Jahren tüfteln er und Mayer an ihrer Erfindung – an der Hochschule und am heimischen Küchentisch. Mithilfe von physikalischen Gesetzen der Licht-Materie-Wechselwirkung, ausgefeilter Raytracing-Techniken und einem tiefen Verständnis für künstliche Intelligenz haben die beiden Forscher einen Ansatz entwickelt, der selbst komplizierteste und optisch anspruchsvollste Prüfkörper präzise erfasst und damit der KI die Arbeit erleichtert.

Die enge Zusammenarbeit der Hochschule mit der Linner GmbH hat dieses innovative Produkt ermöglicht und bietet die Grundlage, den Ansatz in Zukunft in weiteren Projekten weiterzuentwickeln und neue Anwendungsfelder zu erschließen. Die Linner GmbH stellte der Hochschule nicht nur die Problemstellung zur Verfügung, sondern unterstützte sie auch mit wertvollem Know-how und Expertise. Geschäftsführer Ludwig Linner sowie die THI-Professoren Markus Bregulla und Daniel Großmann waren in den Entwicklungsprozess involviert. Das Projekt wurde gefördert durch die Programme „Informations- und Kommunikationstechnologien“ (IUK) und „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand“ (ZIM).